Page 47 - Preschaint Nummer 7
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                 «Sei mir gegrüsst, mein Berg, mit rötlich strahlendem Gipfel», und weiter wird die Sonne, der Bach und die Bäume im Gedicht «Der Spaziergang» von Friedrich Schiller begrüsst. Gleiches scheint auch Denise Höben- reich jeden Morgen zu tun, wenn sie mit ihrer Hunde- dame Amy in Bever spazieren geht. «Entweder gehen wir den Märchenweg, oder um den Gravatschsee», sagt die 41-jährige Mutter und Ehefrau. Diese Zeit, ob am Mor- gen oder am Abend, sei für sie unerlässlich. «Das ist eine Zeit für mich», sagt sie. Zwischen Arbeit, Haushalt und
Familie seien diese Wege «einfach wichtig». Als Grup- penleiterin der Notfallpflege im Spital Oberengadi ist der Weg zum Sterben und der Weg des Abschieds stets gegenwärtig. «Ich brauche diesen regelmässigen Spa- ziergang als Ausgleich dazu.» Aber nicht nur das. Amy, Hündin, wird nach bestandener Prüfung eine Ausbildung zum Sozialhund beginnen. «Amy könnte beispielsweise in psychiatrischen Kliniken oder therapeutischen Wohn- gruppen eingesetzt werden und unter anderem die Motivation zur Bewegung steigern», sagt Höbenreich.
Ein Weg für sich selbst
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