Page 7 - Preschaint Nummer 5
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 Daspö dapü cu duos ans essans nus scu raspeda „refurmo Engiadin’Ota“ in viedi. Cun che inscunters, cun che experienzas? Ans vains nus già imprains a cugnuoscher meglder? Chantunais traunter pêr essans stos eir aunz. Ma uossa vivains nus suot il listess tet. Important es que dimena cha nus evrans nossa porta u almain üna fnestra per baratter ün pêr pleds. Cun quist’ediziun dal PRESCHAINT vains nus pruvo da fer que. Nus mussains vistas per s-chaffir dapü vicinanza – scha que es permiss. Grazcha per Lur interess ed a bun ans vair!
                „Allegra! Grüezi!“
Wir sind Freundin oder Freund, sind Kollegin oder Kollege, Partner oder Partnerin, Mutter oder Vater, sind Bruder oder Schwester, Patin oder Pate, vielleicht auch Kinder alt gewordener Eltern ...
Wie nehmen wir diese Rollen wahr? Und was ist uns dabei wichtig?
Wir brauchen einander nicht einmal persönlich zu kennen: Wir wissen voneinander, dass wir auch Nachbarin oder Nachbar sind. Wie wichtig ist uns dieser Gedanke? Gestalten wir dieses Zusammensein bewusst? Oder legen wir eher darauf Wert, dass man uns in Ruhe lässt und wir die anderen auch? Was versprechen wir uns von räum- licher Nähe? Oder löst sie Beklemmung aus?
Was kann Nachbarschaft heissen, wenn wir über soziale Netzwerke stärker mit ande- ren verbunden sind als mit denen, die unter demselben Dach wohnen? Oder was, wenn uns die Partizipation am Kosmos und seinen Energien näher liegt als die Teil- nahme an dem, was Nachbarn beschäftigt?
Umgekehrt: Wieviel Nähe lassen Nachbarn denn auch zu?
Urs Zangger
Leiter des Redaktionsteams «preschaint»
preschaint das Magazin 5

























































































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