Page 10 - Preschaint Nummer 6
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                  8 preschaint das Magazin Ahhhs und jööös Zu Besuch im Mili Weber Haus Plaudernd und entzückt stehen sie im Zimmer. Dabei sind sie erst vor we- nigen Minuten andächtig durch die Holztüre ins Haus getreten. Aber mit jedem Bild, jedem Raum werden sie gesprächiger und fröhlicher. Es scheint fast so, als hätten sie in jedem Zimmer einen Schluck von einem zierlichen Glas mit rotem Zaubertrank genommen. Einen Schluck Einfach- heit in der Küche, einen Schluck Glückseeligkeit im Atelier, einen Schluck Trunkenheit im Badezimmer, einen Schluck Friedfertigkeit im Schlaf- zimmer, einen Schluck Kindlichkeit im „Vierjahreszimmer”, einen Schluck Freude im „Bärenzimmer”. Nach sieben Zimmern ist nichts mehr, wie es war. Die Kindheit hat sie ein- geholt und hat die Menschen verwandelt. Mut macht sich breit, doch auch vielmehr den eigenen Weg zu gehen. Es muss ja nicht gerade mit Bär im Rucksack sein. Das Mili Weber Haus ist eine Wunderwelt, eine Märchenwelt. Vielleicht ist es eben auch eine Traumwelt, in die man durch jene Holztüre hineintritt, mit all den Seelenkindern an den Wänden und den Decken. Die Erfüllung des Traums mit der Natur eins zu sein und auch ein Rehlein Fin füttern zu können. Staunend steigen die Besucher und Besucherinnen die Treppen hinauf und betreten die Kammern und verlieren sich fast trunken vom Zaubertropfen in den Details von Mili Webers Vorstellung eines Paradieses auf Erden. „Mir geht hier das Herz auf“, sagt eine Dame und lächelt verzückt. „Es ist, als wär ich wieder ein Kind“, meint ein anderer Besucher und bleibt vor einem dieser Blumenkinderaquarellen stehen. Fast kleben. Diese Augen, dieses Licht. „Ahhhs“ und „jööös“ begleiten den Rundgang, auf dem sich auch die Zeit verändert oder zumindest das Gefühl dafür. 


































































































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