Page 37 - Preschaint - Nummer 3
P. 37
Die bäumige KathedraleDer Wald hatte immer schon einen speziellen Platz in den ver- schiedenen Gesellschaften unserer Erde. Die Kelten lebten in engem Kontakt mit dem Wald, in tiefer Verbindung mit der beseelten Natur und der Anderswelt. Die Natur, insbesondere der Wald, war ihnen heilig. Die göttliche Kraft war für sie in jeder Pflanze, jedem Baum, jedem Stein oder Tier sichtbar und spürbar. Bäume spielten in der keltischen Heilkunde und Spiri- tualität eine ganz besondere Rolle. So gab es heilige Bäume und Baumheiligtümer. Sie waren Sitz von Göttern, Pflanzengeistern und Naturwesen.Die keltischen Priester, die Druiden, absolvierten eine zwanzig Jahre dauernde „Ausbildung“, während derer sie in der Abge- schiedenheit des Waldes lebten und in inniger Verbindung mit der Natur Seele, Geist und Signatur von Pflanzen, Bäumen, Tieren und anderen Wesenheiten „studierten“. Dabei war der Wald selbst die Inspiration, die geistige Quelle.Auch heute noch sind Wälder mit ihren imposanten Bäumen, kleinen Lichtungen und der faszinierenden Tierwelt ein Kraftort: Menschen kommen hier nicht nur fernab von der Hektik des Alltags zur Ruhe und tanken neu auf. Auch der Schöpfer und seine Schöpfung lassen sich im Kreislauf der Jah- reszeiten immer wieder neu und mit allen Sinnen erleben.Die Wälder sind mit ihren imposanten Bäumen, kleinen Lichtungen undder faszinierenden Tierwelt ein Kraftort.preschaint das Magazin 35