Page 47 - Preschaint Nummer 5
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                   Unsere Nachbarn sind sehr nett und kommunikativ. Oft führen wir im Treppenhaus oder vor dem Haus mit ihnen Gespräche. Auf dem Spiel- platz zeigt sich in der Begegnung mit anderen Eltern die dänische Offenheit.
Das Leben ohne Vorhänge – wie es hier üblich ist – ist absolut gewöh- nungsbedürftig.
Aber zum dänischen Lebensprinzip gehört, dass man die Privatsphäre einfach respektiert. Vorhänge sind dann auch gar nicht notwendig.
Eigentliche Freundschaften mit Dänen haben sich jedoch noch keine ergeben. Wir sind auch eher auf unsere Familie fokussiert, vor allem seit letztem Jahr. Da ist unser zweiter Sohn geboren. Unser Freundes- kreis ist international. In einem fremden Land ist es natürlich auch viel einfacher, andere Ausländer – „Expats“ – kennenzulernen, da diese auch interessierter sind, neue Freundschaften zu knüpfen. Wir geniessen den Austausch mit Freunden bei einem guten Essen, einem Picknick am Strand oder im Park oder bei einem Ausflug.
Mit Dänen sprechen wir Englisch. Obwohl ich mittlerweile gut Dänisch verstehe, ist das kein Vergleich zum grossartigen Englisch, das die meisten Dänen sprechen.
Dänen sind direkt und interessiert. Ich schätze sie sehr. Vor allem ha- ben sie Sinn für Humor. Wenn man sich selbst nicht zu ernst nimmt und auch etwas über sich selbst lachen kann, wird man mit Dänen sehr viel Spass haben. „Hygge“ (= „Geselligkeit“) ist hier die Lebens- philosophie schlechthin. Insbesondere in den langen Winternächten ist es unmöglich, „Hygge“ zu widerstehen. Man verbringt eine ge- mütliche Zeit mit netten Leuten, normalerweise mit gutem Essen, Kerzenlicht und einem Glas Wein. Das einzige, was „Hygge“ noch gemütlicher macht, ist ein Käsefondue.
 preschaint das Magazin 45
 © Shutterstock · Botond Horvath



























































































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