Page 20 - Preschaint Nummer 6
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                 18 preschaint das Magazin Vereint unter Geborgenheit ist ein Grundbedürf- nis, in ganz verschiedenen Lebensla- gen und an ganz verschiedenen Le- bensorten. Darum ist es weiter nicht verwunderlich, dass ausgehend von einer alten indogermanischen Wortwurzel mit der Bedeutung „bedecken, umhüllen“ so- zusagen ein breit ausladender Wortbaum mit vielen Verästelungen gewachsen ist. Das englische „house“ wie das althochdeutsche „hus“ beschreiben einen solchen Wortast. Auf ihm finden wir also das „Haus“ zum Wohnen, das Haus, in dem wir uns in Sicherheit erleben können. Aber auch den „Hort“ als geschützten Zufluchtsort oder als Schatz, der im Verborgenen verdeckt gehor- tet werden will. „Hose“ tönt nicht nur ähnlich, sie ist für den Menschen dem Haus verwandt – als Hülle, Bede- ckung für Beine und Füsse. Mehr Unabhängigkeit Ein Haus – das bedeutet Freiheit! Denn ursprünglich waren es wohl Höhlen, in denen Menschen Schutz und Geborgenheit fan- den, auch die Möglichkeit sich zurückzuziehen oder gar unsicht- bar zu machen, sich also zu verstecken. Ein Haus – das bedeutet Freiheit! Was Höhle war, kann man nun selbst bauen, an einem aus- gewählten Ort, auch in Ansammlungen. Das Haus gehört zur Ge- schichte des Menschen, der mit dem Abschmelzen der Eislandschaften sesshaft wurde und Ackerbau betrieb. In Höhlen war er noch Jäger und Sammler und lebte wohl eher von der Hand in den Mund. Das Haus hin- gegen erlaubt ihm das Horten von Korn und Heu in Scheunen. Ein Haus bedeutet Freiheit, weil man sich in Sicherheit erst frei fühlen kann. 


































































































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