Page 31 - Preschaint Nummer 6
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                 Ökumene ist noch viel weiter! Wer „Ökumene“ hört, denkt normalerweise an die Frage, wie die verschiedenen Kirchen zueinander stehen. Haben sie einander etwas zu sagen, zu bedeuten? Oder leben sie weitgehend parallel nebeneinander, mit möglichst wenig Berührung und stumm untereinander? Klar kann werden, dass Ökumene nicht einmal ein Begriff ist, sondern ein Bild. Ein Bild vom Haus, Griechisch heisst das Haus „oikos“. Ökumene bezeichnet also vom Wort her eine Gemeinschaft im selben Haus. Man gehört zusammen. Denn „Gott gehört die Erde und ihre Fülle, die Welt und die in ihr leben.“ (Psalm 24,1) Was hier „Welt“ genannt wird, heisst im griechischen Text „oikumene“. Ökumene geht also viel weiter. Das Haus ist global. Und es gibt niemanden draussen vor der Tür. Weil Ökumene das Auseinanderbrechen in ein „Wir hier und dort die anderen“ relativiert – das heisst: sie bringt alle miteinander in Beziehung. Es braucht den Sinn für das Ganze. „Oiko-logia“ wäre das griechische Wort dafür. Von Anfang an steht alles in einem einzigen Zusammenhang, in jeder Hinsicht, im Kleinen wie im Grossen. – Welche Impulse können die Kirchen geben? preschaint das Magazin 29 


































































































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