Page 24 - Preschaint Nummer 7
P. 24

                Über das «Gehtnichtmehr»
hinaus
 22
preschaint das Magazin
Alpenrosen waren es. Noch immer sieht er sie vor sich. Alpenrosen ... und die Hütte. Man könnte meinen, wie in Polo Hofers Mundartrock-Hymne. Dort gehören sie zu einer Liebe, die kommt – «... seit sie zu mir, es isch kei Zuefall ...» – und die geht. Bei Hansruedi Näf ist die Verbindung mit der alpinen Charakterpflanze eine ganz andere: Auf Alpenrosen kam er vor 39 Jahren in seinem «zweiten Leben» erstmals zu liegen – mit offe- nem Schädelbruch, drei gebrochenen Wirbeln, sechs gebrochenen Rippen und einem gebroche- nen Schulterblatt. Nachdem man ihn im Silvretta- gebirge mit dem Helikopter freischwebend geret- tet hatte, bettete man ihn bei der Fergenhütte für den weiteren Flug ins Spital um. Der lapidare Ausrutscher am Fels und seine Folgen – wie ist das mit den Zufällen jetzt eigentlich? – wird seiner Bergliebe ganz und gar nicht gerecht. Der Zürcher kam einst gleich nach Lehre und Rekru- tenschule ins Engadin, um aus seiner Passion einen Beruf zu machen und Bergführer zu werden. Wollten die Alpenrosen mit ihrer Widerständig- keit die Lebenskraft im Schwerverletzten unter- stützen, wenn der Weg nun so abrupt anders weitergehen sollte?






























































































   22   23   24   25   26