Page 7 - Preschaint - Nummer 3
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Dschember es lain. Dschember es udur, rumur, saimperverd, gust. Tuot seguond il sen, cul quêl nusil percepins. Dschember es dimena dachesa, identited, resistenza, ed el spievla nossa vita in sieus dabsögns d’üna maniera ostineda u plain spraunza... ed aintra cotres illa vicinanza da la lingua da nossa cretta.Güst ella as serva da chosas visiblas per exprimerla realted.„Allegra! Grüezi!“Erinnert sich die Nase, sind die Bilder gleich wieder da: die Arvenstube mit Zinnkrug, Zinnbechern und Zinntellern auf dem Regal oben, unten am Boden die Münster- taler Teppiche mit den in die Länge geknoteten Quasten an beiden Enden. Klänge kehren ins Ohr zurück: der gemächliche Schritt der Standuhr, das Geklapper von Teeporzellan, dann die Stimmen.Was die Erinnerung aus vergangener Zeit noch immer ernten kann, ist Wärme, Ge- borgenheit, Ruhe. Als Heimat aus meiner Kindheit hat es sich bei mir eingenistet. Arvenduft, wo auch immer, öffnet mir Lebensraum – wie vermutlich auch schon meinen Grosseltern. Mit der Engadiner Stube haben sie sich Stücke ihrer Wahl- heimat aus den Ferien ins stattliche Berner Landhaus geholt.Je mehr wir Plätze wechseln, desto mehr gewinnen innere Heimaten an Bedeutung. Wir haben die Arve ausgewählt. Sie steht zäh, ausdauernd und verlässlich als Symbol für Identität und Verwurzelung in einer Lebenslandschaft, die auch rau und wild sein kann. Ein Bild guter Hoffnung. Es kann sich mit unserer Glaubenssprache, die nach dem Vertrauen fragt, verbinden.Urs ZanggerLeiter des Redaktionsteams „preschaint“preschaint das Magazin 5


































































































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