Page 32 - Preschaint Nummer 8
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                 30 preschaint das Magazin « ... und nehme ich Flügel der Morgenröte ... » Morgens früh – der Tag ist noch frisch und neu, und ein wenig verschlafen reibe ich mir die Augen. Aber ich will es gerne sehen – das Morgenrot, wenn die Sonne langsam ihren Weg über die Berggipfel findet, ihre wärmende Farbe entfaltet, die erwachende Natur umhüllt und auch mich hineinnimmt in das, was neu beginnt. Die Vögel zwit- schern. Sie sind schon lange erwacht. Als Frühaufsteher singen sie in der Nacht und breiten dem neuen Tag einen musikalischen Teppich aus. Wie wird es werden, heute? « ... und nehme ich Flügel der Morgenröte ... » Nichts muss immer so bleiben, wie es ist. Alles darf neu werden: Eine frische Seite im Buch meines Lebens schlage ich auf. Morgenrot. Die Sonne wandert in die Höhe, und von mir weicht die Müdigkeit und eine prickelnde Neugierde wird spürbar. Ein Tag voller Wunder liegt vor mir – ich darf ihn entdecken. Es ist, als wüchsen mir Flügel. « ... und nehme ich Flügel der Morgenröte ... » Sie wollen mich mit hineinnehmen in diesen Tag, mich staunen lassen, was in ihm für mich zu finden ist: meine Flügel der Morgenröte. Ich will mich von ihnen bewegen lassen, von dem frischen Blick auf den neuen Tag, vom Staunen darüber, wie reich Gott meinen Tisch auch heute wieder gedeckt hat, von der Sehnsucht nach Leben und von meinen Träumen. Sie lassen mich fliegen, meine Flügel der Morgenröte, in den Tag hinein, und ich spüre: Da ist diese tragende Kraft, die ich Gott nennen darf. Sie zeigt sich auch in meiner Sehnsucht, in den Anfängen jedes Tages und jeder neuen Begeg- nung. Gott trägt meine Flügel der Morgenröte und auch mich in das Leben hinein, immer wieder neu, mit seinem freundlichen Ja: einem Ja, das beflügelt. 


































































































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